Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts wurden im Bereich des seismischen Ingenieurbaus wichtige Fortschritte erzielt. Die Idee der funktions - orientierten seismischen Bemessung wurde weiterentwickelt und entsprechende Konformitätskriterien definiert. Angesichts der weltweit be stehenden Erwartungen und des gemeinsamen Ziels, Tragwerke zu errichten, welche Erdbebenereignisse mit lediglich begrenzten oder vernachlässigbaren Schäden überstehen, wurden neue Lösungen für hochleistungsfähige und dennoch kosteneffektive erdbebenbeständige Systeme unter Verwendung herkömmlicher Materialien und bestehender Technologien entwickelt. Der vorliegende erste Teil eines dreiteiligen Beitrags gibt einen Überblick über die Entwicklung neuer Lösungen für Systeme mit im Trockenverbund ausgeführten duktilen Verbindun gen unter Verwendung nachträglich vorgespannter Spannglieder ohne Verbund zur Verbindung von Betonfertigteilen. Die wichtigsten Aspekte des konzeptionellen Verhaltens und der Bemessungskriterien werden zunächst auf der Grundlage umfangreicher experimenteller Untersuchungen erörtert. Danach werden einige der nach diesem Konzept bemessenen Tragwerke aus verschiedenen Ländern vorgestellt, die die immer breitere Akzeptanz dieser neuen Bautechnik bestätigen.
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