Am Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen (WIB) des Instituts für Massivbau an der TU Darmstadt werden anlagen- und prozesstechnische Entwicklungen vorgenommen, um Bestandsmischanlagen so an die Anforderungen der Mischaufgabe anzupassen und zu ergänzen, dass sich selbst die anspruchsvollen Mischungsrezepturen von SVB, HPC und UHPC mit einer nachgerüsteten Standard-Mischanlage zielsicher herstellen lassen. In den nachfolgenden Ausführungen werden die besonderen Anforderungen feinstoffreicher und wasserarmer Mischungszusammensetzungen an den Mischprozess erörtert und verschiedene innovative anlagen- und verfahrenstechnische Methoden aufgezeigt, mit denen sich Fein(st)stoffe optimal aufschließen lassen und das gesamte Mischgut bei minimierter Mischdauer vollständig homogenisieren lassen. Hierzu wurde im Forschungslabor der TUD eine Pilotmischanlage mit zwei unterschiedlichen Mischsystemen aufgebaut. So wurde zum einen ein marktgängiges Doppelwellen-Mischsystem und zum anderen ein Konus-Mischsystem beschafft. Zur Realisierung besonders energieintensiver Mischprozesse wurde das Labor mit einem Kolloidal-Mischsystem ergänzt. Alle Geräteeinheiten wurden am WIB mit der neuesten Generation von Frequenzumrichtern und besonders leistungsfähigen Antriebsmotoren ausgestattet, um auch die besonders anspruchsvollen Betone in optimaler Weise herstellen zu können. Die nunmehr im Mischlabor verfügbare Technologie wird genutzt, um die Anforderungen an Mischprozesse eingehend zu analysieren und für die betonspezifischen Problemstellungen geeignete Mischregime auszuarbeiten. Ziel ist es, die im Mischlabor gewonnenen Erkenntnisse auf große Mischanlagen zu übertragen.
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