Zurück in die Zukunft – Errichtung von Stützmauern im Barangaroo Reserve, Australien

Die an Australiens Ostküste gelegene Metropole Sydney ist weltweit für ihre spektakuläre Skyline sowie das imposante Opernhaus und die Harbour Bridge bekannt. Weniger bekannt hingegen ist das sich an das südliche Ende der Brücke anschließende Barangaroo Reserve, eine wunderschöne Parkanlage, die von den Einwohnern Sydneys mit großer Begeisterung als Naherholungsgebiet genutzt wird. Hier wurden MagnumStone-Stützmauern mit einer Länge von knapp 2 km errichtet, die in terrassenförmiger Anordnung entlang der Küstenlinie verlaufen.

So sah es hier jedoch nicht immer aus. Die Barangaroo-Landzunge, ein für die Geschichte und Kultur der Aborigines bedeutsamer Ort, war völlig heruntergekommen. Während Sydney sich zu einem internationalen Frachthafen entwickelte, wurde dieser Teil der Küste abgeholzt und das Gelände in ein großes Containerterminal umfunktioniert. Dieser Entwicklung fielen zunächst die beeindruckenden und ästhetischen Sandsteinfelsen zum Opfer, und in jüngerer Zeit verkam das Gelände nach und nach und versank mit der Verlegung der Schifffahrtindustrie in tiefere Gewässer schließlich in völliger Bedeutungslosigkeit.

Es bedurfte der unermüdlichen Anstrengungen des früheren Premierministers Paul Keating, jahrelanger öffentlicher Streitigkeiten und eines internationalen Landschaftsarchitekturwettbewerbs, um das Stadterneuerungsprojekt Barangaroo Reserve anzustoßen, dessen erste Phase im Jahr 2006 auf dem knapp 22 Hektar großen Gelände mit einem Budget von 6 Milliarden Dollar begann. Die Bauphase erstreckte sich bis ins Jahr 2015, und heute steht die Landzunge des Geländes – das 5,6 Hektar große Barangaroo Reserve – Besuchern als öffentliches Naherholungsgebiet mit herrlichen Ausblicken, ausgedehnten Wander- und Fahrradwegen, Picknickplätzen sowie 75.000 einheimischen Bäumen und Sträuchern zur Verfügung.

Komplette Neugestaltung

Bei der Neugestaltung des Gebietes spielen MagnumStone-Stützmauern eine wichtige Rolle. Bei dem von Cornerstone Wall Solutions Inc. mit Sitz in Vancouver, Provinz British Columbia, und Calgary, Provinz Alberta, Kanada, entwickelten und lizenzierten MagnumStone handelt es sich um eines der weltweit vermarkteten Stützmauersysteme des Unternehmens.

Die in Australien von Austral Masonry produzierten großformatigen Betonsteine dienten zur Errichtung der sanft geschwungenen, mittlerweile mit üppiger Vegetation bewachsenen Terrassen, die die Landzunge mit dem Neubauprojekt Barangaroo und der City von Sydney verbinden.

Während MagnumStone-Stützmauern bei der architektonischen Gestaltung häufig als Blickfang eingesetzt werden, sollte sich das Mauerbauwerk in diesem Fall unauffällig in die Landschaft einfügen, so Angela LaLoggia, Vertriebsingenieurin bei Austral Masonry, das an diesem Projekt beteiligt war.

„Wir haben spezielle Strukturmatrizen mit glatter Front und abgeschrägten Kanten gewählt, um der Mauer eine minimalistische Optik zu verleihen, die sich gut in die Vegetation einfügt”, erläutert LaLoggia.

Einen besonderen Effekt erzielen auch die 10.000 Sandsteinblöcke, die für die Uferbefestigung des Barangaroo Reserve verwendet wurden. Die massiven Steinblöcke mit Abmessungen von etwa 1,4 x 4,9 m wurden vor Ort abgebaut und zugeschnitten. Für den Einbau der Blöcke wurden zwei Jahre benötigt. Die Elemente ersetzen einen Uferdamm und stellen eher einen offenen, einladenden Uferbereich als eine Absperrung dar.

Mit der Umgebung verschmelzen

Um das Erscheinungsbild der MagnumStone-Mauer dem Sandstein anzupassen, verwendete Austral Masonry farbigen Beton. „Nach eingehender Erörterung mit den Landschaftsarchitekten und dem Bauunternehmer stellten wir mit unserem Betonlieferanten Farbmuster her”, so LaLoggia.

Das Ergebnis ist ein natürlicher Look, der die Begrünung der Terrassen gut zur Geltung bringt. Durch die Ausführung der MagnumStone-Elemente als Hohlblock war es möglich, den ursprünglichen Hügel wiederaufzubauen, der im Zuge der industriellen Erschließung im vorigen Jahrhundert abgetragen worden war.

Mit den MagnumStone-Elementen „wurde das Gelände wieder in seinen natürlichen Zustand versetzt”, so LaLoggia. „Bei der Gestaltung der Terrassen war die Anpflanzung einheimischer Bäume und Sträucher zu berücksichtigen, daher musste Platz für die Ausbreitung ausgedehnter Wurzelsysteme bleiben, um Verschiebungen der Stützmauern zu einem späteren Zeitpunkt auszuschließen.”

Zudem verlangten die Entwickler eine schlanke Bauweise, eine Anforderung, der MagnumStone aufgrund seiner Ausführung als Hohlblocksystem entspricht. Das System überzeugt auch Produzenten, da es sowohl den Beton- als auch den Zementverbrauch um etwa 40% verringert, was zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten Ökobilanz führt. Zudem reduzieren sich durch das geringere Gewicht die Transportkosten und die Bauzeiten. Die Elemente werden mit Verdichtungsmaterial und Oberboden verfüllt, wodurch ein stabiles, natürliches Stützmauersystem entsteht.

„In konstruktiver Hinsicht mussten die Mauern für das erhebliche Eigengewicht der Schrägpfähle ausgelegt sein, die den Hügel von Barangaroo abstützen”, erläutert LaLoggia. „Zunächst wurden Planungsvarianten mit auskragenden Betonsteinmauern bis hin zu Schwergewichtsmauern geprüft. Am Ende erwiesen sich aber Mauersysteme aus mit Erdreich verfüllten Elementen als wirtschaftlichste und schnellste Lösung. Und in praktischer Hinsicht ermöglichen MagnumStone-Mauern ein ungehindertes Wachstum von Wurzelsystemen in dem mit Geogitter bewehrten Erdreich.”

Ausreichende Stabilität

Die MagnumStone-Mauern in Barangaroo weisen eine Höhe von etwa 1,2 m auf und verlaufen in sechs Windungen von jeweils etwa 300 m Länge die ansteigende Böschung hinauf. Das Gewicht der Elemente beträgt etwa 620 kg – wodurch sowohl eine ausreichende Stabilität als auch ein einfaches Handling mit dem Bagger gewährleistet sind. Die Betonsteine wurden auf eine Nivellierschicht aus unbewehrtem Beton aufgesetzt und anschließend an der Rückseite mit Hilfe von Geogittern als Bodenbewehrung im Erdreich verankert. Zudem wurden durch die Aussparungen der Elemente Entwässerungsleitungen verlegt.

Der Einbau erfolgte zügig, nicht zuletzt dank des „SecureLug”-Verbundsystems von MagnumStone zum Verbinden der Oberschichten mit den Tragschichten. SecureLug ermöglicht die Verbindung des Systems ohne Mörtel. So konnten pro Tag etwa 130 Betonsteine von zwei Monteuren mit einem Bagger eingebaut werden, das entspricht etwa 97 m² pro Arbeitstag.

Austral Masonry verwendete angesichts der maritimen Umgebung eine besonders dauerhafte Betonmischung. „Wegen der Nähe zur Küste war eine hohe Expositionsklasse erforderlich”, so LaLoggia. „Aufgrund der Dauerhaftigkeitsanforderungen wurde ein “S50-Beton“ für die Betonelemente verwendet, was einer rechnerischen Nutzungsdauer von 120 Jahren entspricht.“

„Da die großformatigen MagnumStone-Betonelemente keine Stahlbewehrung benötigen, mussten keine Überlegungen hinsichtlich einer ausreichenden Betonüberdeckung und langfristigen Dauerhaftigkeit angestellt werden.” Der Verzicht auf eine Stahlbewehrung beschleunigte zudem die Produktion der Elemente und die Wiederverwendbarkeit der MagnumStone-Formen für ein effizientes Betonieren entsprechend der großen Nachfrage auf der Baustelle.

Das von einem der führenden australischen Landschaftsarchitekten, Johnson Pilton Walker, in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Planungsbüro Peter Walker & Partners geplante Naherholungsgebiet Barangaroo Reserve lösten bei den Einwohnern Sydneys wie auch bei Touristen große Begeisterung aus. In die Gestaltung flossen sowohl die Vorstellung, wie der Hafen vor der Entwicklung im 18. Jahrhundert ausgesehen haben mag, als auch Merkmale einer modernen Landschaftsgestaltung ein – das Ergebnis ist ein beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer, Spaziergänger, Yogagruppen und Familien, die eine laue Meeresbrise in einer grünen Oase genießen möchten.

Der Natur zurückgegeben

„Ich habe Barangaroo vor Kurzem besucht und ich muss sagen, ich war begeistert von dem Endergebnis”, so Alain Michaud, Vizepräsident von CornerStone Wall Solutions, dem Lizenzgeber von MagnumStone. „Das Gelände ist komplett begrünt. Die Stützmauern fügen sich quasi unsichtbar in die Umgebung ein, und das entspricht exakt dem, was die Landschaftsplaner sich vorgestellt hatten. Die Elemente mit Aussparungen waren perfekt für die terrassenförmige Anlage geeignet. Hier wurde eine ehemalige Industriebrache vollständig der Natur zurückgegeben”, fügt er hinzu.

Das Barangaroo Reserve stellt ein herausragendes Beispiel für nachhaltiges Bauen der Zukunft dar: Hier wurde eine Industriebrache unter Nutzung moderner Baustoffe und Bauweisen renaturiert und einer breiten Öffentlichkeit durch die Anlage von Wegen und Gemeinschaftsbereichen zur Verfügung gestellt.

„Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Produkte nicht nur zur Vereinfachung der Bauarbeiten, sondern auch zur Schaffung eines Meilensteins ‚grüner‘ Landschaftsarchitektur beigetragen haben, der auch künftigen Generationen Freude bereiten wird”, so Michaud. „Die ökologisch nachhaltige Umsetzung von Projekten ist ein Ziel, das wir bei CornerStone Tag für Tag verfolgen. Dabei streben wir stets nach weiteren Verbesserungen und noch nachhaltigeren Lösungen.”

Kontakt

CornerStone Wall Solutions Inc.
803 – 1625 Manitoba Street
Vancouver, BC, V5Y 0B8, Kanada
TF +1 800 939 9193
T +1 604 939 7999
www.cornerstonewallsolutions.com
Subscribe to magazine

Events

06.08.2024 - 08.08.2024
14.08.2024 - 16.08.2024
21.08.2024 - 24.08.2024