Seit 60 Jahren mehr als nur ein guter Partner für die Betonsteinindustrie

Seit 1960 ist Wasa Inbegriff hochwertiger Unterlagsplatten für die Betonsteinindustrie. Gegründet von Walter Salje, aus dessen Initialen sich der Firmenname Wa-Sa herleitet, begann dieser 1960 mit dem bloßen Handel mit Produktionsunterlagen für Betonsteinfertiger. Nachdem 1978 Heinz Bechtold als gelernter Speditionskaufmann in das Handelsgewerbe Saljes eintrat, übernahm Bechtold vom kinderlosen Salje zwei Jahre später dessen Unternehmen, firmierte in die Wasa Unterlagsplatten GmbH um und startete mit der eigenen Produktion von Unterlagsplatten. Heute, sechzig Jahre nach der Gründung, hat sich Wasa zu einem Branchenprimus entwickelt und das Produktsortiment in der Breite umfassend ausgebaut.

Alles begann mit einem 12 m2 großen Büro im südhessischen Mossautal, einem drei Kilometer entfernten kleinen Sägewerk und zwei Akteuren: Heinz Bechtold und Sigrid Dingeldein, die als damals 16-Jährige am 1. August 1980 ihre Lehre zur Bürokauffrau bei Bechtold antrat.

Anfangs wurden in dem nahe des Büros gelegenen Sägewerk ausschließlich Unterlagsbretter aus Kiefernholz hergestellt, bevor fünf Jahre später im Jahr 1985 Bechtold ein Joint Venture mit dem singapurischen Holzverarbeitungsbetrieb Kian Guan Ind. einging. Fortan bot Wasa auch Produktionsunterlagen aus Hartholz, vornehmlich Yellow Balau und Bongossi, an. Die robusten und langlebigen Bretter aus tropischen Hölzern waren bis zum Jahr 2012 fester Bestandteil des Wasa Sortiments.

Wasa Woodplast

Mit der Wasa Woodplast entwickelte Wasa dann eine Platte, die mit der Standzeit und den Leistungswerten einer Hartholzplatte vergleichbar ist. Ein Vollholzkern aus Kiefer wird mit einer Polyurethan-Beschichtung ummantelt, die der Platte eine geschlossene und fugenlose Oberfläche und damit glatte Steinunterseiten ermöglicht. Mittlerweile hat sich die Wasa Woodplast im Markt etabliert und stellt eine echte Alternative zum zuvor beliebten Hartholzbrett dar.

Seit 1960 unverändert im Programm blieb indes das Weichholzbrett aus Kiefer oder Lärche, für das sich auch heute immer noch zahlreiche Betonsteinwerke entscheiden, wenngleich die Nachfrage nach dem relativ günstigen, aber mit einer im Vergleich zu anderen Plattentypen deutlich geringeren Einsatzzeit, zurück geht.

Wasa Uniplast

Die sicherlich bahnbrechendste Entwicklung in sechzig Jahren Firmengeschichte machte Heinz Bechtold Ende der 1980er Jahre, als er die erste Vollkunststoffplatte der Welt auf den Markt brachte, die Wasa Uniplast®.
Durch einen Artikel im Wirtschaftsmagazin impulse stieß Bechtold auf einen Hersteller von Kanthölzern aus Recycling-Kunststoffen. Es war die Zeit des Dualen Systems Deutschland (DSD), des Gelben Sacks und des Blauen Umweltengels – ein regelrechter Hype rund um das Thema Kunststoffe sammeln und verwerten brach sich Bahn. Die sehr gute Verfügbarkeit von Recyclingkunststoffen sowie die Wünsche der Betonsteinhersteller nach einer möglichst langlebigen, von der Pflege her anspruchslosen und planebenen Unterlagsplatte ohne Spaltenbildung waren gute Voraussetzungen für Wasas neue Vollkunststoffplatte, die 1989 zum Patent angemeldet wurde.

Nach langer Suche für einen geeigneten Produktionsstandort wurde Bechtold schließlich in Thüringen fündig, wo seither im kleinen Örtchen Neubrunn die Produktion sämtlicher Unterlagsplatten angesiedelt ist. Dabei war der Start in die Produktion der neuartigen Platte alles andere als einfach, erinnert sich Bechtold: „Wir suchten nach einem Anbieter von Anlagen für die Kunststoff-Plastifizierung, was nicht so einfach war, weil die entsprechenden Erfahrungen fehlten. Unser Produkt gab es ja noch nicht, und normale Spritzguss-Verfahren funktionierten nicht.“ Häufig mussten Anlagen und Anlagenteile zwei bis drei Mal gekauft werden, bis alles so funktionierte, wie man es sich vorstellte. „Das war schon nervenaufreibend und hat eine Menge Geld verbrannt“, so Bechtold weiter.

Als mutig muss man den Pionier Bechtold auf jeden Fall nennen, schloss er seinerzeit doch schon Kaufverträge mit deutschen und US-amerikanischen Kunden über die Wasa Uniplast ab, obwohl diese zum Zeitpunkt der Vertragsschlüsse noch gar nicht serienreif war. „In der Rückschau betrachtet war das schon heikel und fast übermütig: wir haben etwas verkauft, das wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht herstellen konnten. Aber am Ende hat alles gut funkitoniert“, so der Gründer und Erfinder.

Einen herben Rückschlag erlitt Wasa dennoch, und zwar im Jahre 1996, als in einer der Produktionshallen ein Brand im Dachgeschoss ausbrach und einen Millionenschaden verursachte. Die Produktion war für Wochen lahmlegt. Noch heute erinnert sich der Firmengründer an den Anruf der örtlichen Feuerwehr, der ihn nachts um 3.00 Uhr aus dem Schlaf riss. Durch die tatkräftige Unterstützung der gesamten Thüringer Belegschaft war es möglich, nach drei Monaten die Produktion wieder aufzunehmen.

Ihre Weiterentwicklung erfuhr die Wasa Uniplast im Jahre 2007, als Wasas Forschungs- und Entwicklungsabteilung unter Leitung des Thüringer Geschäftsführers und Mitgesellschafters Peter Webel den Kunststoffen fortan Glasfasern zusetzen und auf diese Weise eine Stabilität und Tragfähigkeit zu erreichen, die es nun erlaubte, auf die bis dato erforderlichen Stahlprofile an den Außenseiten zu verzichten. Die Wasa Uniplast Ultra war geboren.
Bis heute wurden fast sechs Millionen Wasa Uniplast Und Wasa Uniplast Ultra weltweit verkauft, und die Platte gehört mit über 80 Prozent des Gesamtabsatzes zur am meisten verkauften Platte im Sortiment.

Wasa Wet- und Precast

Gleichfalls in 2007 startete Wasa Wetcast die Herstellung von Gießharzformen aus Polyurethan. Nachdem anfangs die Formen händisch abgegossen wurden, entwickelte sich die Formenherstellung in den letzten Jahren zu einem technisch ausgeklügelten System, dessen Verfahrenstechnik ein blasenfreies Gießen ermöglicht – mit echten Vorteilen für die Kunden, denn je weniger Blasen und Lufteinschlüsse eine PU-Form aufweist, desto geringer das Risiko, dass die Form reißt.

Mit diesem neuen Geschäftsfeld innerhalb der Firmengruppe erschloss sich Wasa neue Märkte und Kundengruppen. Nachdem in den ersten Jahren nur kleinformatige Formen für die klassische Wetcast-Anwendung gegossen wurden, stellt Wasa mit Wasa Precast mittlerweile auch sehr große Formen für den Fertigteil-Sektor her. Die bisher größte Form misst beachtliche 11 m Länge.

Umfirmierung in Wasa AG

Zum 31. Dezember 2011 verabschiedete sich Heinz Bechtold in den wohlverdienten Ruhestand und übergab den Staffelstab an seinen Sohn Matthias, der seit Januar 2012 der Geschäftsleitung der Gruppe angehört und seit 2007 im Unternehmen arbeitet. Unter der neuen Leitung Peter Webels und Matthias Bechtolds übernahm Wasa 2014 den Wettbewerber Tecboard, firmierte im selben Jahr in die Wasa AG um und ist seitdem mit der Vertriebszentrale verkehrsgünstig am Europaplatz in Darmstadt gelegen.

Da der Bereich der Wet- und Precastformen seit Jahren zweistellige Wachstumsraten verzeichnet, entschlossen sich Peter Webel und Matthias Bechtold, diesen Bereich personell weiter auszubauen. Im Jahre 2016 trat Dr.-Ing. Arno Schimpf in die Geschäftsleitung ein und verantwortet seitdem – gemeinsam mit dem Prokuristen David Werning – die Dachmarke Wasa Construct, unter der die Wet- und Precastformen angeboten werden.

Wandel zu umfangreichen Service-Dienstleistungen

Wasa hat sich vom reinen Unterlagsplatten-Hersteller zum Anbieter umfangreicher Service-Dienstleitungen und weiterer Produktgruppen gewandelt. So werden unter der Dachmarke Wasa Accessories beispielsweise auch vollständig biologisch abbaubare Granulate angeboten, die als Trennschicht empfindlicher frischer Betonsteine eingesetzt werden. Außerdem bietet das Unternehmen mit Wasa Protect nun auch ein eigenes Trennmittel an, das mit einer ebenfalls erhältlichen Sprühleiste Wasa Atomizer genau und hauchfein auf die Unterlagsplatten aufgetragen wird und so Beton-Anhaftungen auf allen Arten Unterlagsplatten vermeiden kann.

In seinem Jubiläumsjahr 2020 konnte die Wasa AG an Ihrem Standort in Darmstadt noch einen angesehenen Fachmann aus der Industrie für sich gewinnen: seit Juli des letzten Jahres ergänzt Tobias Hess den Vorstand um Matthias Bechtold und Peter Webel und verantwortet seitdem den weltweiten Vertrieb der Unterlagsplatten. Hess war seither für die Hess Group in Burbach als Geschäftsführer tätig und bringt daher umfangreiches Know How aus dem Bereich des Maschinenbaus mit.

Aber auch am Standort in Neubrunn (Thüringen) ist die Nachfolge gesichert. Ebenfalls im letzten Jahr begann Jannik Webel, ältester Sohn des Mitgesellschafters Peter Webel, seinen Dienst bei der Wasa-Gruppe, nachdem sein Bruder Eike bereits vor drei Jahren in das Unternehmen eingestiegen war.

Firmengeschichte lebt mithin nicht nur aus der Vergangenheit, sondern richtet seinen Blick auch und vor allem in die Zukunft. Für diese ist Wasa personell wie auch im Hinblick auf das Produktsortiment sehr gut aufgestellt.

60 Jahre – Vision. Transformation. Innovation

Wasa steht seit nunmehr sechs Jahrzehnten für beständige Qualität in der Beton- und Bauindustrie.
Das Unternehmensmagazin concrete20 compact blickt auf ausführlich auf die ereignisreiche Erfolgsgeschichte zurück.
 

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