Der Bedarf an beschleunigten Bindemitteln in der Betontechnologie ist groß. Dabei ist zu unterscheiden, ob das Erstarren oder das Erhärten des Betons beschleunigt werden soll. Zur Realisierung eines schnellen Erstarrens stehen bewährte Systeme zur Verfügung. So wird beispielsweise der Beginn des Erstarrungsvorgangs bei Spritzbetonen mittels alkalihaltiger (Alkalisilikate und -aluminate) oder alkalifreier (Aluminiumsulfat und -hydroxid) Spritzbetonbeschleuniger in den Minutenbereich verschoben. Für die Beschleunigung der Erhärtung bei ausreichender Verarbeitungszeit standen bislang nur wenige Optionen zur Verfügung. Die konventionellen betontechnologischen Maß - nahmen zur Erhöhung der Frühfestigkeit, wie hoher Zementgehalt, niedriger Wasser-Zement-Wert und die Nutzung von Zementen hoher Festigkeitsklasse, führen nicht in jedem Fall zu einem befriedigenden Ergebnis. Auch der Einsatz von beschleunigenden Zusatzmitteln ist nur eingeschränkt möglich, da viele dieser Mittel zu Korrosionsproblemen am Bewehrungsstahl führen können und deshalb für den Stahl- bzw. Spannbeton nicht zulässig sind. Im Betonfertigteilbereich wird aufgrund fehlender Alternativen oft eine Warmbehandlung zur Erhöhung der Frühfestigkeit eingesetzt. Insbesondere aufgrund steigender Energiepreise, aber auch bedingt durch qualitative Probleme, wird die Warmbehandlung jedoch zunehmend in Frage gestellt.
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