In Japan wurde in den 1980er Jahren mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten über Selbstverdichtenden Beton (SVB) begonnen. Zehn Jahre später fand sich für SVB auch in der Praxis eine zunehmende Zahl an Anwendungen. In Anbetracht dieser Situation setzte der Fachverband japanischer Bauingenieure, die Japan Society of Civil Engineers (JSCE), im April 1994 die „Forschungsgruppe Selbst ver dichten der Beton“ ein und veröffentlichte im Dezember 1996 den Bericht „State of the Art-Report on Self-Compacting Concrete”. Auf dieser Grundlage publizierte die JSCE im Juli 1998 die Richtlinie „Recommendation for practical application of self-compacting concrete”, in der die einzelnen Betonklassen erläutert und der Begriff der Selbstverdichtung eindeutig definiert werden. Basierend auf diesen Richtlinien fanden sich für SVB zahlreiche Anwendungen, und zwar hauptsächlich bei Projekten, bei denen sich die Rüttelverdichtung schwierig gestaltete. Noch anwendungsfreundlicher und anwendungstauglicher wurde SVB mit der Entwicklung neuer Materialtechnologien und Baumethoden, aber auch dank spezieller Entwurfsprozeduren für fachgerechte Betonmischungen. Allerdings überschritt der SVB-Anteil nie mehr als 3 % der gesamten Betonproduktion. Im Gegensatz hierzu fällt in einigen Ländern Europas der SVB-Anteil höher als in Japan aus. Die Gründe hierfür bedürfen noch einer genauen Untersuchung. In der jüngeren Vergangenheit nahmen einige japanische Wissenschaftler ihre Forschungen über ein Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Selbstverdichtbarkeit wieder auf. Steht diese Methode erst einmal zur Verfügung, wird erwartet, dass sich damit zur Selbst ver dichtbarkeit von SVB weitaus zuverlässigere Berechnungen anstellen lassen.
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